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                              Soda-Pottasche-Aufschluss im Nickeltiegel zur direkten Umwandlung von Bariumsulfat

                              in Bariumcarbonat und anschließender Fällung als Weißpigment

        Dieses Verfahren wird im Lehrbuch der analytischen Chemie von Jander/Blasius, Verlag S. Hirzel, Stuttgart 1979, S.132 beschrieben:

        Mit einer Schmelze von Soda-Pottasche werden Erdalkalisulfate aufgeschlossen. Das Gemisch von Kaliumcarbonat und Natriumcarbonat hat gemäß den Gesetzen der Gefrierpunktserniedrigung einen viel tieferen Schmelzpunkt als die reinen Salze. Folgende Umsetzung geht in der Schmelze vor sich:

        BaSO4 + Na2CO3  ———>    BaCO3 + Na2SO4

        Durch den großen Überschuss an Alkalicarbonat wird das Gleichgewicht praktisch vollständig auf die Seite der Reaktionsprodukte verschoben.

        Die pulverisierten Barytkristalle werden in einem Nickeltiegel mit der 4- bis 6-fachen Menge einer Mischung von Kaliumcarbonat und Natriumcarbonat (wasserfrei!) sorgfältig gemischt und über einer gut brennenden Bunsenflamme oder einem Gebläse langsam (bei Kohlendioxidentwicklung) so hoch erhitzt, dass ein klarer Schmelzfluss entsteht. Nach etwa 10 Minuten ist dann die Reaktion beendet.

        Nach dem Auswaschen des Natriumsulfates kann der Rückstand analog zu Reaktionsgleichung (5) nach 3.1.1) aufgearbeitet werden.

        Wegen der entfallenden Aufwärmzeit eines Ofens ist das "Aufschlussverfahren" rascher durchführbar als das "Muffelofenverfahren". Allerdings erhält man in diesem Falle geringere Mengen Bariumsulfatkristallschlamm, der zudem von minderer Qualität ist.