Kalkwasserprobe - Kohlendioxid (Nachweis)
Mit Calciumcarbonat kann Kohlendioxid »CO2« nachgewiesen werden. Leitet man Kohlendioxid in Kalkwasser, so entsteht ein weißer Niederschlag aus Calciumcarbonat
Ca(OH)2 + CO2 ------> CaCO3 + H2O
Ionengleichung: CO2 + Ca2+ + 2OH- ----> CaCO3 + H2O
Calciumcarbonat
Formel : CaCO3
andere Bezeichnungen: Kalk, Kalkstein, Kesselstein, Marmor
Calciumhydrogencarbonat
Ca(HCO3)2 ist wasserlöslich und bildet Ionen: Ca2+ + 2HCO3- (aq)
Es entsteht durch Reaktion von Calciumcarbonat, Kohlendioxid und Wasser
CaCO3 + C02 + H20 ----> Ca2+ + 2HCO3- (aq)
Calciumhydroxid (= Kalkwasser )
Ca(OH)2 wird heute überwiegend zur Mörtelzubereitung verwendet. Kalkmörtel ist verhältnismäßig weich Um die Festigkeit bei Mauerwerk zu erhöhen, wird oft Zement zugemischt Reiner Kalkmörtel ist besonders zum Verputzen von Wänden geeignet. Beim Abbinden handelt es sich nicht um ein Austrocken des Mörtels, wie von Laien oft angenommen wird, sondern um einen chemischen Vorgang, bei dem so lange Wasser gebildet wird, bis der Abbindeprozeß abgeschlossen ist Da das Kohlenstoffdioxid durch die Mörtelfugen und die Ziegel hindurchdiffundieren muß, damit der Mörtel auch im Innern der Wand abbinden kann, dauert der Abbindeprozeß bei dicken Mauern sehr lange Neubauwohnungen müssen ständig gut gelüftet werden, damit das Reaktionswasser aus der Wohnung entweichen kann.
Calciumsulfat
CaSO4 auch als Gips bekannter, nimmt sehr leicht Wasser auf , findet in Gipskartonplatten als Baumaterial Verwendung, entsteht in der Technik bei der Abgasreinigung von SO2
Gips siehe Calciumsulfat
Kalk siehe Calciumcarbonat
Kalkkreislauf - natürlicher
1. Kohlenstoffdioxid löst sich in Regenwasser;
CO2 + H2O ------> H2CO3
2. Kohlenstoffdioxid haltiges Wasser löst den Kalkstein auf
H2CO3 + CaCO3 ------> Ca(HCO3)2
3. In Tropfsteinhöhlen scheidet sich Kalk aus Calciumhydrogencarbonat aus
Ca(HCO3)2 ------> CaCO3 + CO2 + H2O
4. Muscheln und Schnecken des Meeres bilden Kalkgehäuse
Ca(HCO3)2 ------> CaCO3 + CO2 + H2O
(Auch beim Kaffee Kochen scheidet sich Kalk als Kesselstein ab)
Kalkkreislauf - technischer
1. Brennen : CaCO3 ------> CaO + CO2
2. Löschen : CaO + H2O ------> Ca(OH)2
3. Abbinden: Ca(OH)2 + CO2 ------> CaCO3 + H2O
Kesselstein
Kesselsteinablagerungen [CaCO3] gehören zu den häufigsten Ursachen für den Verschleiß von Heizstäben in Warmwasserbereitern und Waschmaschinen Kesselstein beeinträchtigt die Energieausbeute beträchtlich
Kesselstein - Löslichkeit
Kesselstein löst sich in verdünnten Säuren. Man wählt solche Säuren, die Metalle nicht angreifen, Carbonate aber lösen und zudem nicht gesundheitsgefährdend sind, z B Essigsäure, Weinsäure oder Zitronensäure
CaC03 + 2 CH3COOH ----> Ca(OOCCH3)2 + H2O + CO2
Kalk + Essigsäure ----> Calciumoxalat + Wasser + Kohlenstoffdioxid
Kohlenstoffdioxid
Herstellung:
a) Durch Reaktion von Kalk mit Salzsäure
b) Im Wasser gelöstes
Kohlenstoffdioxid: Zur Herstellung einer bei Raumtemperatur gesättigten
Lösung leitet man unter Rühren einen kräftigen Gasstrom etwa 5
min
durch das Wasser 1l Wasser löst bei 15 °C etwa 1 l Kohlenstoffdioxid
(bei Normaldruck) 0,1% des gelösten
Kohlenstoffdioxids setzen sich zur Kohlensäure um.
Löslichkeit:
Durch Erhitzen
vermindert sich die Löslichkeit von Kohlenstoffdioxid in Wasser
Das Gleichgewicht:
C02 + H20 <===> H2CO3
wird durch Entfernen des Kohlenstoffdioxids nach links verschoben Die Lösung wird nun neutral werden
Kohlenstoffdioxid - Nachweisverfahren siehe Kalkwasserprobe
Löschen von Branntkalk
Arbeitsmittel: Schutzbrille, Calciumoxid, Becherglas 250 ml, Phenolphtalein, Thermometer, Pipette
Durchführung: Man gibt in das Becherglas trockenes Calciumoxid (Nur wirklich trockenes Calciumoxid! - Wärmeschrank) Unter Verwendung der Schutzbrille wird vorsichtig Wasser zugetropft Anschließend gibt man einige Tropfen Phenolphtalein an den Brei
Beobachtung: Kräftiger Temperaturanstieg Phenolphtalein wird rotviolett
Ergebnis:
CaO + H2O ----> Ca(OH)2
Die Reaktion ist stark exotherm Die Lösung ist alkalisch
Sicherheitshinweis: Gelöschter Kalk in den Augen kann zu Erblindung führen, daher soll die Schutzbrille benutzt werden.
Entsorgung: Die gesättigte Lösung(Kalkwasser) kann für andere Versuche aufbewahrt werden
Marmor
Marmor ist ein Umwandlungsgestein aus reinem Calciumcarbonat, das oft durch Metalloxide (braun, gelb, rötlich), durch Graphit (grau, schwarz) oder Chlorid (grünlich) gefärbt ist.
Mineralwasser
enthält neben gelöstem Kohlendioxid (Kohlensäure) und Hydrogencarbonat
auch andere Ionen Aufschlußreich ist ein Vergleich mit den Analysedaten diverser
Mineralwässer (siehe Etiketten) Beim experimentellen Vergleich verschiedener
Mineralwässer und ggf. Leitungswasser bieten sich folgende Prüfungen an:
Prüfung von Proben, die mit verdünnter Salpetersäure angesäuert wurden,
mit AgN03-Lösung bzw mit BaCl2- Lösung auf
Cl- und S042- Ionen
Tropfsteine
entstehen durch die Löslichkeit des Kalkstein Hierbei wandelt lösliches Calciumhydrogencarbonat in unlösliches Calciumcarbonat, den Kalkstein - So wachsen langsam über lange Zeiträume die Stalagmiten und Stalagtiten in den Tropfsteinhöhlen heran Ionengleichung zur Tropfsteinbildung:
Ca2+ + 2 HC03- (aq) ----> CaCO3 + C02 + H20
weitere Verbindungen
Alabaster
gesteinbildendes Mineral = Gips oder Calciumsulfat, kommt in Tropfsteinhöhlen vor
Ammoniumcarbonat
auch als Hirschhornsalz bezeichnet zersetzt sich bereits bei 60 °C Seine Treibwirkung ist durch die starke Volumenzunahme groß Es trägt durch die Freisetzung von Ammoniak außerdem zur Aromatisierung des Gebäcks bei.
(NH4)2CO3 ----> 2 NH3 + H2O + CO2
Bariumcarbonat
BaCO3 auch Schwerspat genannt; gesteinsbildend, dient auch zum Nachweis von Kohendioxid
Natriumhydrogencarbonat
zersetzt sich beim Erhitzen gemäß der Gleichung
2 NaHCO3 ----> C02 + H20 + Na2CO3