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Die "Schatztruhe" – Bodenschätze des Odenwaldes im fächerverbindenden Unterricht der Sekundarstufe I

 

Allgemeine Bemerkungen zum pädagogischen Potenzial eines heimatnahen fächerverbindenden Unterrichts in der Sekundarstufe I

Dass Schülerinnen und Schüler immer dann eine hohe Unterrichtsmotivation zeigen, wenn sie mit rätselhaften und für sie attraktiven Unterrichtsgegenständen konfrontiert werden, die sie möglichst selbständig erarbeiten und darüberhinaus im Rahmen diese Erarbeitungsprozesses Werkstücke herstellen, in denen sich Arbeitsergebnisse in verdichteter Form materialisieren, so dass dies als Ausdruck von Stolz über die eigene Leistung auch Unbeteiligten präsentiert werden können, ist nichts Neues. In der aktuellen pädagogischen Diskussion wird eine solche Pädagogik, in Rezeption fundamentaler reformpädagogischer Traditionen, mit den Termini Handlungs- und Produktorientierung bezeichnet.

Das hier zu beschreibende Vorhaben eines heimatnahen fächerverbindenden Unterrichts beinhaltet Handlungs- und Produktorientierung als selbstverständliche methodische Prinzipien, verbindet diese aber mit einer Didaktik des heimatnahen Raumes unter Ausnutzung der typisch menschlichen Dispositionen, ästhetisch ansprechende Gegenstände zu suchen und zu sammeln.

Unsere Auffassung des heimatnahen Raumes "Odenwald" als "Schatztruhe" knüpft an die im Bereich der Grundschulen betriebene Heimat- und Sachkunde an, erschließt jedoch anspruchsvollere thematische Aspekte, die den Schülerinnen und Schülern z.B., der Jahrgangsstufen 9 und 10, aufgrund ihrer mittlerweile erworbenen weiterführenden naturwissenschaftlichen, geografischen, historischen, sozialkundlichen und künstlerischen Kompetenzen zugänglich gemacht werden können.

Unsere nähere Heimat, wie z.B. der Odenwald, bietet eine Fülle ansprechender Naturphänomene, die aufgrund ihrer Komplexität nur in einem fächerverbindenden Unterricht sinnvoll erarbeitet und verstanden werden können. Die folgenden Unterrichtsbeispiele wollen Mut machen, z.B. im Rahmen des Wahlpflichtunterrichts der Jahrgangsstufen 9 und 10 oder anlässlich von Projekttagen, Schätze zu erkunden und für fächerverbindenden Unterricht zu nutzen:

Usw.!

Im Zentrum der genannten Themenbeispiele steht immer eine Exkursion zu den Fundorten der Schätze. Erfahrungsgemäß führt die Sammelleidenschaft der Schülerinnen und Schüler vor Ort stets zu einem reichen Materialfundus, der dann – mit Hilfe unterschiedlicher Perspektiven der beteiligten Fächer – untersucht und verarbeitet werden kann, so dass am Ende eine ganzheitliche, facettenreiche Klärung dieser Naturphänomene und ihrer Anwendung realisiert wird.

Damit werden Schülerinnen und Schüler zu Expertinnen und Experten ihrer nähreren Heimat. - Wie z.B. bei Tagen der offenen Tür unserer Schule immer wieder festgestellt werden konnte, bietet dieses Expertentum eine hervorragende Basis, mit Eltern und anderen Erwachsenen in interessante Gespräche einzutreten, die das Selbstbewusstsein der Schülerinnen und Schüler deutlich stärken. – Denkbar ist aber auch eine innerschulische Nutzung diese Expertentums. So könnten diese Expertinnen und Experten als sachkundige Begleitpersonen bei themenbezogenen Wandertagen Kolleginnen und Kollegen unterstützen und hierbei eine weitere Stärkung im Sinne einer positiven Persönlichkeitsentwicklung erfahren.

 

G. Vetter Zwingenberg, den 1. Januar 2000


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