Stufen der Alkoholwirkung

Stadium wohliger Enthemmung(unter 10/00)

Wärmegefühl,

Zwanglosigkeit,

Fröhlichkeit,

Rededrang,

gesteigertes Selbstwertgefühl,

Selbstüberschätzung,

Verlangsamung der Reaktionen und Bewegungsabläufe.

 

Rauschstadium (1-20/00)

Enthemmung,

Gleichgewichtsstörungen,

Störungen der Bewegungsabläufe,

unsicheres Gehen und Stehen,

Sprachstörungen,

Verlust der Selbstkontrolle

Betäubungsstadium(2-30/00)

Vollrausch,

Erbrechen,

Ermüdung,

Verwirrtheit,

Gedächtnisstörungen,

Bewußtseinstrübung,

Muskelerschlaffung,

Atmungsschwierigkeiten

 

 

Lähmungsstadium (3-50/00)

Tiefe Lähmung,

flache Atmung,

Unterkühlung,

übergehend in Koma mit Reflexlosigkeit

schließlich tritt Atemlähmung ein - Tod!

 

 

 

 

Langzeitschädigungen durch Alkoholgenuß

Aufgaben zur Wirkung von Alkohol:

1. Ein kräftiger Mann hat um Mitternacht 20/00 Alkohol im Blut. Am nächsten Morgen gerät er gegen 7 Uhr in eine Polizeikontrolle, bei der er sich einem Alkoholtest unterziehen muß. Welches Ergebnis ist zu erwarten?

2. Welche Wirkung hätte der Alkohol einer kleinen Flasche Weinbrand(0,5l und 38 Vol.%), die schnell getrunken wird? Setzt eine Mischung von 1:1 (Cola zu Weinbrand) die Wirkung herab ?

3. Jemand behauptet: "Mit drei Flaschen Bier (5% Alkohol) kann ich noch gut Auto fahren." Mache eine Überschlagsrechnung des Blutalkohols.

  1. Berechne die Wirkung von 0,6 Liter 70% Strohruhm

auf eine nüchterne Alkoholanfängerin (m = 55kg). Bedenke Nebeneffekte!

 

 

Was Sie schon immer über Alkohol wissen wollten, aber nicht zu fragen wagten...

Muß Alkohol eigentlich erst verdaut werden, um wirken zu können ?

Er gehört zu den wenigen Stoffen, die direkt ins Blut übergehen. So ist es tatsächlich möglich, daß Alkohol schon Sekunden nach dem ersten Schluck "in den Kopf steigt". In den nächsten 30 Minuten wird der größte Teil des Alkohols vom Blut aufgenommen und im ganzen Körper verteilt. Der Alkohol verursacht dann eine ansteigende Blockade der Gehirnzellen.

Kann die gleiche Menge Alkohol, z.B. zwei Glas Bier, unterschiedliche Wirkungen Haben ?

Ja, während die eine Person bereits nach zwei Bier laut über ihre eigenen "Gleichgewichtsstörungen" lacht, ist die andere noch "stocknüchtern". Die Auswirkungen einer bestimmten Alkoholmenge lassen sich nicht genau vorhersagen. Sie hängen unter anderem vom Körpergewicht, aber auch von der Gewöhnung und von dem Gesundheitszustand des Trinkenden ab. So kann schon eine Alkoholmenge, die sonst geringe Wirkung zeigt, auf nüchternen Magen oder nach körperlichen oder seelischen Belastungen zu schweren Störungen führen. Eine besondere Gefahr besteht darin, daß die richtige Selbsteinschätzung durch den Alkohol beeinträchtigt wird: Der Angetrunkene nimmt sein verändertes Verhalten oft gar nicht wahr.

Besonders Jugendliche müssen vorsichtig sein: Wenn regelmäßig pro Tag mehr als 40 ml Alkohol eingenommen wird, dann führt diese Menge bei ihnen schon zu Schäden an den inneren Organen.

Ist regelmäßiger Alkoholkonsum wirklich gefährlich ?

Durch ihn gewöhnt sich der Körper an bestimmte Alkoholmengen. Im Gehirn wächst die Anzahl sogenannter Alkoholrezeptoren, es entsteht so ein regelrechtes Bedürfnis nach Alkohol - oft verbunden mit der Enttäuschung über sich selbst, daß man diesem Drang immer wieder nachgeben muß. Es ist dann nur noch ein kleiner Schritt zur völligen Abhängigkeit, zur Alkoholkrankheit. Da der Genuß von Alkohol häufig unüberlegt und selbstverständlich erfolgt, wird er oft auch als besonderer "Freudenbringer" oder ,,Problemlöser" angesehen, der das Leben scheinbar leichter macht. Diese Einstellung zum Alkoholkonsum kann jedoch bereits der erste Schritt zur Alkoholabhängigkeit sein.

Gehen die Deutschen falsch mit Alkohol um ?

In Deutschland werden jährlich mehr als 50 Milliarden DM für alkoholische Getränke ausgegeben. Ebenso kräftig wird in TV, auf Plakaten und in Zeitschriften für Alkohol geworben. Durchschnittlich nimmt jeder Einwohner täglich ca. 35 ml (ca. 28 g) reinen Alkohol zu sich. Dies ist eine sehr große Menge, wenn man bedenkt, daß Alkohol ein giftiger Stoff ist. Die tödliche Dosis für ein Kleinkind liegt bei 7g bis 17g reinem Alkohol.

Welche Zerstörungen und Langzeitschäden richtet Alkohol im Körper an ?

Durch Alkohol werden die Nervenzellen sehr schnell und nachhaltig in ihrer Funktion gestört. Die direkten Folgen sind Minderung des logischen Denkens und der Selbstkontrolle sowie der Abbau von Hemmungen. Ferner wird der Gleichgewichtssinn gestört, das Sehfeld eingeengt, und das Kurzzeitgedächtnis setzt aus. Der Genuß größerer Alkoholmengen führt zum ,,Rausch". Dabei werden bis zu 10 Millionen Gehirnzellen zerstört. Übermäßiger Alkoholgenuß kann zu einer lebensbedrohlichen Alkoholvergiftung führen.

Langfristig wird die Leber geschädigt, in der der Alkohol abgebaut wird. Je nach Konstitution kann eine tägliche Aufnahme - bei 70 kg Körpergewicht - von 20 bis 60 g Alkohol - das entspricht ca. 0,5 - 1,5 Liter Bier - über längere Zeit zu

lebensbedrohlicher Leberschrumpfung (Leberzirrhose) führen.

Was ist Alkoholsucht - Was kann man dagegen tun?

Eine seelische Abhängigkeit von Alkohol kann sich bereits bei relativ geringer täglicher Aufnahme einstellen und zur Alkoholsucht führen. Der Alkoholkranke steht unter einem Wiederholungszwang, in einer seelischen und körperlichen Abhängigkeit von ständiger Alkoholzufuhr in immer kürzeren Zeitabständen. Nur eine Entziehungskur und lebenslanger Verzicht auf Alkohol können einen Suchtkranken von seiner Sucht befreien.

Wieviel dürfen Verkehrsteilnehmer trinken ?

Allein ein Viertel der im Straßenverkehr Getöteten sind Opfer alkoholbedingter Verkehrsdelikte. Vor allem führt die enthemmende Wirkung von Alkohol zur Selbstüberschätzung und zu riskantem Verkehrsverhalten. Bei Verdacht auf "Alkohol am Steuer" werden von der Polizei Kontrollen durchgeführt. Dabei wird zunächst der Alkoholgehalt in der Atemluft bestimmt. Ab einem bestimmten Wert wird eine Blutprobe zur Bestimmung des Blutalkoholgehalts entnommen.

Der erlaubte Grenzwert für Alkohol im Blut liegt bei 0,8 0/0 0 . Führerscheinentzug

droht aber auch schon bei geringeren Mengen Blutalkohol, z.B. bei auffälligem

Fahrverhalten. Der Abbau des Alkohols findet langsam statt - pro Stunde ca. 0,1 bis 0,15 Promille, also bei einem gesunden Menschen mit 70 kg Körpergewicht nur ca. 7 - 9 g Alkoholabbau. Der daher nicht unerhebliche Restalkohol am nächsten Morgen kann so noch zu einem Pegel von über 0,8 0/0 0 beitragen.