Bestimmung des Schmelz- und Siedepunktes
Beispielsweise steigt die Temperatur bei anhaltender Erwärmung von Stearinsäure langsam an bis bei 71°C der Schmelzvorgang beginnt. Die Temperatur bleibt nun unverändert bis eine klare Schmelze entstanden ist. Erst dann erwärmt sich die Flüssigkeit weiter. Wird der geschmolzene Stoff wieder abgekühlt kann man die Erstarrungstemperatur messen, exakt 71°C.
Erwärmt man Wasser, so beginnt es bei 100°C zu sieden und verdampft. Wie beim Schmelzen kann man auch beim Sieden beobachten, daß die Temperatur nicht steigt. Eine weitere Temperaturerhöhung des Wasser- dampfes könnte nur dann erreicht werden, wenn alles Wasser in einem geschlossenen System erhitzt werden würde. Dies geschieht z.B. im Dampfkessel eines Kraftwerkes oder im Dampfkochtopf in Haushalten.
Die Temperatur, bei der Wasserdampf wieder flüssig wird, heißt Konden-sationstemperatur. Siede- und Kondensationstemperatur, Schmelz- und Erstarrungstemperatur stimmen überein. Sie sind vom Luftdruck abhängig. Deshalb werden genaue Bestimmungen bei Normdruck (1013 mbar) durchgeführt. Schmelz- und Erstarrungstemperatur, Siede- und Kondensationstemperatur sind meßbare Eigenschaften und kennzeichnen einen Stoff deshalb eindeutig.
Schmelz- und Siedetemperaturen einiger Stoffe bei Normaldruck
Grün
= bei Zimmertemperatur 20 °C festBlau
= bei Zimmertemperatur 20 °C flüssigZucker hat keinen Siedepunkt - Er zersetzt sich bevor er siedet!